Ist Senf gesünder als Ketchup?
Bereits vor etwa 3000 Jahren war ein schwarzes Senfkorn mit Most (Mostum ardens) ein Heilmittel zum Trinken. Schon Paracelsius und Hildegard von Bingen haben Senf naturheilkundlich eingesetzt; bei der äußerlichen Anwendung spielt seine antibakterielle und durchblutungssteigernde Wirkung eine große Rolle. Senf wirkt entzündungshemmend, schweißtreibend, fördert die Durchblutung und hilft bei Erkältungen und grippalen Infekten. Senfwickel wurden schon in frühen Zeiten bei Erkältungen, Bronchitis, Verspannungen oder Muskelverhärtungen angewendet. Die Senfkörner sind reich an Sinalbin und Singrin. Diese Öle geben die Schärfe, regen den Speichelfluss an und fördern die Verdauung durch angeregte Magen- und Gallensaftbildung und sorgen dadurch dafür, fetthaltige Speisen besser zu vertragen.
Senf kann auch krebserregenden polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) entgegenwirken, die beim Grillen und Braten von gepökeltem Fleisch entstehen. Eine Studie des Instituts für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene Universität Freiburg 2011 ergab folgendes Ergebnis: Einer Gruppe wurden täglich 20g Bio-Senf zum Verzehr gegeben. Nach Ablauf der Testphase wurde den Probanden Blut abgenommen und dieses mit krebsauslösenden Stoffen angereichert. Das Blut der Senf-Gruppe konnte dem Krebs wesentlich besser Paroli bieten als das Blut einer Test-Gruppe ohne Senf.